16.05.2011 22:00
Zwischenbericht zum Projekt Elster-Saale-Kanal wurde jetzt öffentlich vorgestellt
Bereits seit 150 Jahren gibt es die Vision, die Stadt Leipzig über einen Kanal an die Saale und damit an das bundesdeutsche Wasserstraßennetz anzubinden. Der in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts begonnene Ausbau des Kanals wurde nie beendet, so dass der Kanal nach 11 km derzeit im "Nichts" endet. Ob und unter welchen Bedingungen es sich lohnt, die noch fehlenden 7 km zu vollenden, ist Aufgabe einer Studie, die PROJECT M derzeit mit den beiden Planungsbüros ICL und Därr Landschaftsarchitekten erarbeitet. Erste wichtige Ergebnisse wurden jetzt von dem Leipziger Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal und dem Wirtschaftsbeigeordneten aus Halle Wolfgang Neumann auf einem Pressegespräch vorgestellt.
In der ersten Projektphase wurde zunächst untersucht, welche Effekte ein Ausbau des Kanals für den Tourismus in der Region bewirken würde. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass eine Kanalausbau auf die gesamte Region Leipzig - Halle ausstrahlen würde. Gerade in wassertouristischer Hinsicht bedeutet ein Ausbau des Kanals ein Quantensprung für die Gewässerlandschaft in der Region. Durch die schiffbare Verbindung zwischen Saale und Leipziger Stadtgewässer entsteht ein neues Zielrevier für den Boots- Wasserwandertourismus. Um den Höhenunterschied von gut 20 Metern zu überwinden, wird der Bau eines Schiffshebewerks als Top-Ausflugsziel und Markenzeichen der Region vorgeschlagen,mit dem erhebliche landseitige Nachfrageeffekte verbunden wären.
In einer zweiten Phase bis Oktober werden nun möglichen Ausbau- und Trassenvarianten im Hinblick auf Investitionskosten, naturschutzrechtliche Konflikte und wirtschaftliche Effekte untersucht. Unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzenverhältnisse soll die Studie der Region und den beiden Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt die Grundlage für den weiteren politischen Diskussions- und Entscheidungsprozess bilden.