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14.08.2012 10:46
PROJECT M Destinationsindex 2012
Mittelfristige Übernachtungsentwicklung: Dahme-Seengebiet schlägt Berlin
Insgesamt gesehen entwickelten sich die Übernachtungszahlen in Deutschland in den letzten Jahren überaus positiv: in den letzten fünf Jahren (Zeitraum 2006 - 2011) nahmen sie um 12 Prozent zu, dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 2,3 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt: die Übernachtungen stiegen von 351 Mio. in 2006 um 42 Mio. auf 393 Mio. in 2011.
In den einzelnen Reisegebieten verlief die Entwicklung jedoch sehr
unterschiedlich - einige konnten Zuwächse weit über dem
deutschlandweiten Durchschnitt verzeichnen, wohin gegen sich andere
trotz eines wachsenden Marktumfeldes mit Übernachtungsrückgängen
konfrontiert sehen. Die stärksten prozentualen Zuwächse konnten das
Dahme-Seengebiet (+59,5%) und Mittelweser (+43,7%) verzeichnen, sie
liegen damit noch vor der Boomstadt Berlin (+40,5%).
Der PROJECT M Destinationsindex stellt die mittel- und kurzfristige Übernachtungsentwicklung auf Ebene der Reisegebiete deutschlandweit vergleichbar dar. Der mittelfristigen Betrachtungsebene liegt die Entwicklung der letzten fünf Jahre zugrunde (2006 bis 2011), die kurzfristige Betrachtungsebene umfasst die letzten zwei Jahre (2009 bis 2011).
57 Reisegebiete wachsen überdurchschnittlich - Berlin mit +6,4 Mio. Übernachtungen mit den stärksten absoluten Zuwächsen
In der mittelfristigen Betrachtung (2006 - 2011) konnten 56 der insgesamt 139 Reisegebiete eine Übernachtungszunahme verzeichnen, die größer als der deutschlandweite Durchschnitt (= 12 Prozent) ausfiel. Diese Reisegebiete konnten folglich ihren Marktanteil in Deutschland ausbauen (in Abbildung 1 grün dargestellt).
Dem stehen 83 Reisegebiete gegenüber, die sich mittelfristig unterdurchschnittlich entwickelt haben, d.h. sie haben Marktanteile verloren (in Abbildung 1 in orange dargestellt).

Abbildung 1: Deutschland: über- und unterdurchschnittliche Übernachtungsentwicklung 2006-2011 (Zum Vergrößern bitte in die Karte klicken)
Die höchste absolute Übernachtungszunahme verzeichnet Berlin: eine Steigerung um 6,4 Mio. Übernachtungen innerhalb von 5 Jahren (+40,5%). Damit steht Berlin an der Spitze des bekanntlich in den letzten Jahren sehr wachstumsstarken Städtetourismus. An zweiter Stelle folgt München (+32,5 % / + 2,9 Mio. Übernachtungen), auf Platz drei liegt Hamburg (+32,8 % / + 2,4 Mio. Übernachtungen).
Die TOP 10 der Reisegebiete mit den höchsten absoluten Zuwächsen werden durch folgende Reisegebiete komplettiert:
- Main und Taunus: + 1,4 Mio. Übernachtungen (+17,0 %)
- Ruhrgebiet: +1,2 Mio. Übernachtungen (+25,6 %)
- Hannover-Hildesheim: +1,0 Mio. Übernachtungen (+32,3%)
- Mecklenburgische Ostseeküste: +972 Tsd. Übernachtungen (+15,8%)
- Mosel-Saar: +953 Tsd. Übernachtungen (+15,19%)
- Düsseldorf & Kreis Mettmann: +944 Tsd. Übernachtungen (+24,8%)
- Region Stuttgart: +917 Tsd. Übernachtungen (+15,3 %)
Hidden Champions: das Dahme-Seengebiet, Mittelweser und das Oldenburger Münsterland wachsen um mehr als 30 Prozent in fünf Jahren
Neben den vorgenannten, sehr nächtigungsstarken Gewinnern (mit jeweils mindestens 4 Mio. Übernachtungen) konnten auch einige kleinere, häufig nicht so im Zentrum der Aufmerksamkeit stehende Reisegebiete außerordentlich hohe Übernachtungszuwächse verzeichnen:
- Dahme-Seengebiet: +59,5% (+314 Tsd. Übernachtungen)
- Mittelweser: +43,7% (+227 Tsd. Übernachtungen)
- Oldenburger Münsterland: + 35,6 % (+ 175 Tsd. Übernachtungen)
- Unterelbe-Unterweser: +30,0 % (+191 Tsd. Übernachtungen)
- Oldenburger Land: +28,2% (+129 Tsd. Übernachtungen)
- Braunschweiger Land: +26,0% (+318 Tsd. Übernachtungen)
- Thüringer Rhön: +24,5% (+92 Tsd. Übernachtungen)
- Waldhessen: +22,7% (+225 Tsd. Übernachtungen)
- Havelland: +22,6% (+158 Tsd. Übernachtungen)
- Spreewald: +22,3% (+254 Tsd. Übernachtungen)
Harz, Eifel und bayrischer Wald mit den größten Übernachtungsverlusten
Bei den 83 Reisegebiete, die sich schlechter als der deutschlandweite Durchschnitt entwickelten, lohnt sich ein zweiter, genauerer Blick: Denn hierunter befinden sich zum einen Reisegebiete, die durchaus ordentliche Übernachtungssteigerungen verzeichnen konnten, z.B.:
- Südlicher Schwarzwald: + 810 Tsd. Übernachtungen (+,9,9%)
- Vorpommern: +684 Tsd. Übernachtungen (+8,6%)
- Ostsee Schleswig-Holstein: +659 Tsd. Übernachtungen (+6,2%)
- das Allgäu: +633 Tsd. Übernachtungen (+6,2%)
- Rügen-Hiddensee: +625 Tsd. Übernachtungen (+11,4%)
- Lüneburger Heide: +613 Tsd. Übernachtungen (+11,5%)
- Nordsee Niedersachen +480 Tsd. Übernachtungen (+7,3%)
- Nordsee Schleswig-Holstein: +442 Tsd. Übernachtungen (+5,4%)
Andererseits sehen sich 18 Reisegebiete mit z.T. erheblichen Übernachtungsrückgängen konfrontiert. Die größten Übernachtungsverluste mussten folgende Reisegebiete hinnehmen:
- Bayrischer Wald: -216 Tsd. Übernachtungen (-2,9 %)
- Eifel: -204 Tsd. Übernachtungen (-5,1%)
- Harz: -187 Tsd. Übernachtungen (-5,4 %)
- Bayrisches Golf- und Thermenland: -157 Tsd. Übernachtungen (-2,8 %)
- Siegerland-Wittgenstein: -108 Tsd. Übernachtungen (-11,7%)
- Chiemgau: -107 Tsd. Übernachtungen (-3,9%)
- Westerwald/Lahn: -90 Tsd. Übernachtungen (-3,8%)
- Pfalz: -80 Tsd. Übernachtungen (-1,7)
- Berchtesgadener Land: -71 Tsd. Übernachtungen (-2,7)
- Frankenwald: -56 Tsd. Übernachtungen (-6,5%)

Abbildung 2: Deutschland: Übernachtungsentwicklung 2006-2011 klassifiziert
(Zum Vergrößern bitte in die Karte klicken)
Detailkarten mit Darstellung der mittelfristigen (2006-2011) und kurzfristigen (2009-2011) Entwicklung
Neben der Betrachtung der Übernachtungsentwicklung der letzten fünf Jahre, die einen guten Überblick über die mittelfristigen Entwicklungen gibt ist auch eine kurzfristigere Betrachtung aufschlussreich: hieraus lässt sich erkennen, ob der mittelfristige Trend in den einzelnen Reisegebieten nach wie vor intakt ist, oder ob sich eine Trendumkehr abzeichnet.
Die detaillierten Ergebnisse finden Sie hier:
- Baden-Württemberg
- nördliches Bayern: Franken und Ostbayern
- südliches Bayern: Schwaben/Allgäu und Oberbayern
- Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt
- Bremen und Niedersachsen
- Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz und Saarland
- Sachsen
- Thüringen